Wellnesshotel in Österreich? Och, ich fahre am liebsten weiter weg. Indien, Asien, Mittelamerika: Ich könnte ständig nur auf Achse sein. Mein Motto: Alles was in Europa liegt, erledige ich, wenn weite Strecken aus gesundheitlichen Gründen irgendwann mal nicht mehr möglich sind. Diesmal allerdings hatte ich eine Einladung und der Hotelprospekt machte mich neugierig. Ein Chinaturm direkt am Bergsee? Im Ernst jetzt? Skepsis breitete sich aus! Nach einer Schlingertour hoch zur Turracher Höhe auf 1763 Metern sah ich diesen Turm dann im Juni aus nächster Nähe. Und er wirkte komisch. Passt irgendwie nicht in diese schöne Berglandschaft in Kärnten, dachte ich. Am nächsten Tag aber änderte sich das Gefühl schlagartig. Bei einer Teezeremonie, “Gongfu Cha”, in besagtem Turm, staunte ich nicht nur, wie oft man Tee von der Kanne ins kleine Tässchen gießen kann, wie viel Feingefühl dabei ist, sondern wurde ganz ruhig und fühlte eine neue Form der Entspannung. Einfach nur gucken, kann auch Meditation sein. Da fand ich diesen China-Turm einfach nur gut. Auch in Österreich.
Wellnesshotel in Österreich: Teezeremonie und 99 andere Dinge inklusive
Jede Etage dieses fernöstlichen Turms beherbergt eine andere Funktion. Ganz oben liegt die Teelounge. Jeder der Gäste darf sie tagsüber nutzen und sich selbst Tees aufbrühen. Insgesamt bieten die Hotelbesizer Karin Leeb und Martin Klein 100 Gratisleistungen an, die im Zimmerpreis inkludiert sind. Neben Tee gibt es überall kleine Naschereien, kostenlose Sonnencreme, Rucksäcke und sogar Lesebrillen zum Ausleihen. Mein Favorit unter den Gratisleistungen: der Yogakurs am Morgen, der übrigens auch im Chinaturm stattfindet. China meets India! China in Kärnten verspricht aber noch mehr. Das Hochschober bietet auch original traditionelle Chinesische Behandlungen an. Eine Tuina oder Schröpfmassage? Dafür muss man nichts nicht mehr ins Reich der Mitte reisen.
China und den Orient trennen auf der Turracher Höhe nur wenige hundert Meter. Der riesige Spabereich des Hotels beherbergt eine echte orientalische Perle: Einen Hamam, so schön wie ich ihn nie zuvor gesehen habe. Und ich war schon in einigen. Eine Opolulenz aus Marmor mit Ruheraum, Tee und einem wunderbaren heißen Stein in der Mitte. Kaum durfte ich ihn betreten, war ich irgendwo im Orient mit meinem Kopf und natürlich meinem Körper. Und spätestens jetzt begeisterte mich die Idee von einem Hotel, das so viele unterschiedliche Kulturen unter einem Dach vereint. Wo sonst könnte ich in den Orient-China-Express steigen und mir das Beste aus beiden Kulturen so zusammenstellen, wie es mir gerade gefällt?
Auch die original österreichischen Momente kommen nicht zu kurz. Wer möchte, kann im beheizten Schwimmbad im Turracher See baden, verschiedene Wanderwege ausprobieren, abends in die Sauna gehen oder einfach mal den See umrunden.
Mein Fazit nach drei Tagen im Wellnesshotel in Österreich: Das “Och”, das mir so schnell bei nahen Urlaubszielen rausrutscht, behalte ich zukünftig mal lieber für mich. Denn manchmal kommt es anders!
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