Plötzlich pornoblond: Das war ich vor einigen Wochen. Während meine Strähnchen einwirkten, machte mein Friseur eine ausgedehnte Lunchpause. Und zack waren die Haare versaut. Etwa 30 Prozent sind abgebrochen, das Haar schillerte gelb-weiß und ich mochte es schon gar nicht mehr anfassen – aus Angst, dass die restlichen Haare auch noch flöten gehen. Meine erste Aktion: eine Tönung drüber. Das half schon mal. Reichte aber noch nicht. Knochentrocken, super empfindlich und pflegebedürftig waren die Haare nach dem Farbdesaster. Inzwischen habe ich meine individuelle Pflegerange um ein paar entscheidende Produkte erweitert. Mein ständiger Begleiter seit dem Friseurunfall heißt “dry remedy”. Ohne das kleine Fläschchen mit Öl von Aveda verlasse ich nicht mehr das Haus. Zwischendurch im Büro, im Sommer am Strand oder direkt nach dem Föhnen. Ich verteile vier bis acht Tropfen Öl auf den Handflächen und streiche damit durch die Haare.
Verpfuschte Haare: Olaplex, das Wunderzeug
Die beste Rettungsaktion allerdings fand in einem Friseursalon statt. Der Salon Nicolaisen ist momentan der einzige in Hamburg, der Olaplexbehandlungen anbietet. Das Wunderzeug kittet Disulfidbrücken im Haar. Das sind die winzigen, aber entscheidenden Teilchen, die dafür sorgen, ob die Haare hübsch oder häßlich sind. Oder anders gesagt: gesund oder fies versaut aussehen. Tina Schwanke aus dem Stadtpalais schaute sich meine verhunzten und verfärbten Haare ganz genau an. Eigentlich wollte ich schon wieder eine mehr oder weniger intensive Tönung drüber machen, um den Ansatz zu kaschieren und das Helle wegzubekommen. “Das lassen wir mal lieber”, sagte Tina. “So geschädigt wie die Haare sind, weiß man nicht, was mit der Farbe passiert.” Stattdessen bekam ich die Glanzbehandlung n-shine und eben Olaplex. Anschließend fasste ich in meine Haare und konnte es kaum glauben: So ähnlich fühlten die sich vor dem Farbunfall bei meinem Ex-Friseur an! Herrlich. Auch wenn es ganz doll weh getan hat: Ich habe mir für fast 50 Euro sogar noch das Olaplex-Zeug für zu Hause gekauft. Klitzekleine 100 ml für 50 Ocken. Hätte ich nicht getan, wenn es bei meinem Kopf nicht wirklich um Katastrophenschutz gegangen wäre.
Vorsichtig waschen und ganz viel pflegen
Olaplex nutze ich jetzt einmal pro Woche. Bevor ich die Haare wasche, mache ich sie nass, lasse eine 2-Euro-große Menge einwirken, wasche sie danach. Im Anschluss kommt noch eine Kur drüber. Gern Moroccanoil Glättende Haarmaske, Schwarzkopf Professional BC Smooth Perfect Treatment oder Phytokératine Extrême von Phyto. Alle drei sind echte Intensivtäter in Sachen Pflege.
Neben den dicken Kuren mit vielen funktionierenden Inhaltsstoffen schwöre ich auf die Creme d’exception Phytokératine Extrême von Phyto. Ich verteile vier bis acht Pumpportionen nach dem Waschen und der Kur im handtuchtrockenen Haar. Pflanzliches Keratin und Lipide pflegen gleich doppelt und schützen das Haar beim Föhnen und Stylen.
So langsam erholt sich meine Matte. Aber so richtig gut wird alles erst wieder, wenn die Haare auch in den Längen komplett nachgewachsen sind. Das dürfte dann noch so ungefähr zwei Jahre dauern. Und bis dahin muss ich wohl auch noch reichlich Geld in gute Pflege investieren. Die ist jetzt wichtiger denn je.
Kleine Warnung am Ende: Die meisten Produkte sind alle wirklich reichhaltig.Bei meinen vielen, lockigen und sehr trockenen Haaren funktioniert das. Wer feines Haar hat, sollte besser zu anderen Pflegemitteln greifen. Olaplex soll bei allen Haartypen funktionieren. Das müsst ihr selbst ausprobieren. Wer es noch mal genau wissen will, wie meine Haare versaut wurden: Hier ist die Geschichte dazu!