Letzte Woche zeigte Tanja Breukelchen uns schon an ungewöhnliche Übernachtungen im Norden. Heute geht es mit dem zweiten Teil weiter. Für sie steht im Schwimmbad eine Art Minihaus und am Strand übernachtet sie in einer Zeltlodge. Zwei ziemlich coole Schlafplätze!
Eine wirklich ungewöhnliche Übernachtung! Nachts im Schwimmbad
Blubb. Blubb. Blubb… Ich muss bei den Geräuschen bestimmt ständig aufs Klo. – Glucker. Glucker. Glucker… Vielleicht steige ich heute Nacht einfach in den Whirlpool. Das sind die Gedanken, die man hat, wenn man nachts im Schwimmbad eingeschlossen ist. Eine Mischung aus „Ist ja cool!“ und „Jetzt wird es aber mulmig!“ Die Mulmigkeit ist schneller weg als vermutet. Was bleibt, ist total abgefahren.
So abgefahren, wie die Idee vom sleeperoo. Ausgedacht hat sich das Karen Löhnert. Sie bietet nachhaltige Pop-up-Erlebnisübernachtungen an. Im Museum. Vor einem riesigen Aquarium. Oder auf einem Berggipfel. Damit man sich an den außergewöhnlichsten Orten sicher und geborgen fühlt, hat sie eine Art zwölf Kubikmeter großen Wohnwürfel erfunden, den sleep Cube. Unser sleeperoo steht im FehMare. Einem Erlebnisbad auf Fehmarn. Direkt am Panoramafenster.
Erst schwimmen, dann schlafen
Noch um Mitternacht schwimmen und planschen wir. Draußen ist es stockdunkel. Und langsam werden wir müde. Und hungrig. In einer Box, die zum sleeperoo gehört, finden wir Schoko-Snacks, Fruchtpapier und Wirsingchips. Außerdem einen grünen Mango-Grünkohl-Spinat-Smoothie, Mango-Nektar und ein Fläschchen Merlot. Und weil an alles gedacht ist, liegen auch Ohrstöpsel, eine Rolle mit dem Blauen Engel zertifiziertes Toilettenpapier und fair produzierte Kondome in der Box.
Müde vom Toben (die Kleine) und etwas beduselt vom Merlot (die Großen), fallen wir auf die Matratze, sind im Nu eingeschlafen und werden erst in aller Frühe vom Klappern der Putzfrauen wach. „Na? Schwimmen?“, flüstere ich meiner Tochter zum Aufwachen ins Ohr. Und schwupps, tauchen wir wieder ab.
Unsere Lodge am Strand
Waabs. Ein Urlaubsort in Schwansen. Unser Ziel ist ein Campingplatz. Für mich ein Grund, skeptisch zu sein. Diese zugebauten Strandabschnitte waren mir immer ein Graus. Doch dann sehe ich „Camp Langholz“ – und bin überzeugt. Da ist so eine coole Stimmung. Und so ein cooler Typ: Christof Albrecht, der mit seinem Morgenkaffee im Strandkorb sitzt und aufs Meer schaut. Vor dem kleinen Café, dem „Strandräuber“, an das gleich das „Proviantamt“ angrenzt. Ein Kiosk für die Camper. Es gibt Hängematten. Relaxte Menschen. Hey, was für ein Ort!
Christof angelt nach dem Schlüssel. Wir laufen einen ausgewaschenen Weg entlang. Dann, eingeschmiegt an den letzten Strandabschnitt, stehen die Glampingobjekte. Darunter hölzerne, fünf Quadratmeter große Pods. Knallbunte Zirkus- und Schäferwagen. Und die Zeltlodge „Mare“. Unsere Zeltlodge! Mit einer großen Holzterrasse mit Tischen und Stühlen und einem gigantischen Blick aufs Meer. Die heutige ungewöhnliche Übernachtung im Norden.
Wir ziehen die Zeltplane zur Seite. Eine große Küchenzeile. Eine große Essecke mit einem langen Holztisch. Dahinter geht es in die Schlafräume. Ein Himmelbett und daneben ein separater Raum mit Hochbett und Einzelbett und kleinen Regalen. Und dann das Badezimmer: mit einer großen Dusche mit Regenschauerfunktion. Stylisch und cool. Und doch hat man dieses Gefühl von Abenteuer und ist mitten in der Natur.
Wir holen Pizza. Sitzen vor unserer Lodge. Blicken aufs Meer. Kuscheln uns dann in unser Himmelbett. Hören nur noch die Wellen, wie sie regelmäßig gegen den Strand schlagen. Und früh am Morgen, da wecken uns die Spatzen, die sich laut zwitschernd auf unserer Terrasse treffen und nach Pizzakrümeln suchen.
Noch mehr ungewöhnliche Übernachtungen im Norden: Buch und Blog
Seitdem sind wir immer wieder losgefahren. Waldhütten, Baumhäuser, Hausboote, Fässer, Bauwagen, Burgen, Schlösser, uralte Katen, abgefahrene Hotels… Lange hatten wir beim täglichen Spagat zwischen Familie und Beruf nicht mehr so viel Zeit für einander wie auf diesen Reisen. Und da kam uns eine Idee: Wir machen ein Buch über unsere Tour. Und einen Reise-Blog noch dazu. Reisen das alles noch einmal zusammen mit einem großartigen Fotografen ab. Ziehen das professionell auf. Mit ganz viel Spaß. Um andere anzustecken. Um immer wieder neue Träume zu träumen. Und sie sich zu erfüllen.
Falls ihr den ersten Teil verpasst habt: hier ist er!