Wir drei haben wieder mal geredet – und zwar über Männer ab 40. Was gefällt uns optisch, stehen wir eher auf ältere oder jüngere, und was mögen wir so gar nicht?
Männer ab 40: Darf er lieber etwas älter sein oder doch lieber ein wenig jünger?
Esther: Bei meinen beiden letzten längeren Beziehungen gab es die Variante plus neun Jahre und minus neun Jahre. Insgesamt lagen also 18 Jahre dazwischen. Das war schon interessant. Denn ich mache gerne Sport, bewege mich viel, flitze hier in Hamburg gern mit dem Rad durch die Stadt und habe festgestellt: Die jüngere Variante passte besser zu mir. Vor kurzem wollte mir ein Kollege seinen 60-jährigen Vater vorstellen. Das finde ich wirklich zu alt für mich. Das passt gerade nicht zu meinem Lebensgefühl. Gerade, weil ich bald auch mal wieder eine Rucksackreise machen möchte. Wenn ich die Wahl hätte plus oder minus zehn Jahre, würde ich den Jüngeren vorziehen.
Silke: Es gibt auch Typen, die sind jünger, wirken aber viel älter. Ich mag es ja, wenn Männer im Kopf jung bleiben. Das ist mir wichtiger als ein jüngerer Körper. Für mich ist einfach nur interessant, ob er mir als Typ gefällt.
Verena: Für mich stellt sich die Frage ja nicht mehr wirklich, denn ich bin ja in festen Händen. Mein Mann ist drei Jahre älter als ich, genau statistischer Durchschnitt, und ich finde es schön, wenn man ähnlich alt ist und schon deshalb einen ähnlichen Erfahrungshintergrund hat. Aber, klar, es gibt schon Männer, die mir auffallen, bei denen ich eher hinschaue als bei anderen – zumeist bei den jungenhaften Typen. Die gibt es übrigens auch in meiner eigenen Altersgruppe, nicht nur unter 20-somethings. Das hat mehr mit Neugier im Blick zu tun und einer spielerischen Lebenseinstellung als mit dem Geburtsdatum. Genau, wie Silke sagt. Wenn ich mir allerdings vorstelle, ich wäre Single und würde tatsächlich mit einem Typen losziehen, der sehr viel jünger ist als ich – das fände ich selbst befremdlich, da wäre ich mir vermutlich ständig unangenehm bewusst, dass mein Körper schon ein paar Jahre und Kilo mehr mit sich herumschleppt als in meiner Singlezeit in den Neunzigern.
Männer ab 40: Was finden wir eigentlich attraktiv?
Esther: Es hört sich schlimm nach Klischee an, aber mir ist Humor wirklich wichtig. Ich lache einfach gern. Ein früherer Chefredakteur behauptete sogar, ich würde wiehern … Also, ein Partner sollte mich auch zum Lachen bringen. Ich stehe schon auch auf große Männer. Er sollte zumindest größer sein als ich.
Silke: Meine Schlüsselreize sind kluge, spannende Gespräche. Wenn ich spüre, das macht einfach Spaß, sich mit dem Mann zu unterhalten, hat er mich schon fast gewonnen. Ich finde ja, man kann sich die Männer im wahrsten Sinne des Wortes schönreden. Das gelingt zum Beispiel auch mit einer schönen Stimme. Dass der Mann größer sein sollte, war mir nur als Teenie wichtig. Aber da es ja auch nicht so viele Männer unter 1,65 Meter gibt, tauchte dieses Problem eigentlich nicht auf.
Verena: Das Verbale ist mir auch wahnsinnig wichtig. Das kann eine Menge Optisches ausgleichen, umgekehrt aber nicht. Neulich gerade war ich mir mit einer Freundin einig: Unser Sexsymbol in “Game of Thrones” ist nicht der rehäugige Jon Snow, sondern der kleinwüchsige Tyrion Lannister – weil er der schlaueste, selbstironischste, dabei kernigste Typ von allen ist! Ich erinnere mich noch gut, wie das früher war, wenn ich im Nachtleben angequatscht wurde: Wenn jemand dann nur Blech erzählte, einen starken Dialekt sprach oder alles in dieser Kombination zusammen, dann gingen bei mir alle Lampen aus. Lustig bei mir: Ich schaue zwar nach großen, blonden, breitschultrigen Männer, aber ernst geworden ist es bei mir dann doch eher mit den schmalen, dunkelhaarigen. Mit dem letzten davon habe ich gerade Petersilienhochzeit gefeiert!
Männer ab 40: Was wir nicht mögen
Verena: Es gibt so viele Männer, die einfach nur Publikum brauchen. Letztens saß mir jemand gegenüber, der war nur auf Sendung. Der war durchaus eloquent, hatte was zu sagen, aber er kam nicht auf die Idee, auch mal auf sein Gegenüber einzugehen. Dabei ist kaum etwas sexier als ein Mann, der schlaue Fragen stellt!
Esther: Das nervt mich auch. Als Frauen möchte man ja auch spüren, dass jemand einem zugewandt ist. Und was ich gar nicht mag: Wenn jemand sein Äußeres vernachlässigt. Hände, Haare und Füße müssen unbedingt gepflegt sein. Aber das gilt natürlich genauso für Frauen.
Silke: Geht mir ähnlich: Das, was ich bei Männern nicht mag, stört mich bei Frauen meistens auch. Mich nerven selbstverliebte Ich-Darsteller, die versuchen mir eine Rolle vorzuspielen. Kleine Macken können charmant sein, ich habe ja auch welche. Aber zu viele sind dann doch anstrengend.
Vielen Dank! Wollt ich nur mal sagen.