Ganz schön knackig, diese beiden: Vor sieben Jahren gründete Katharina (37), rechts im Bild, eine Firma für gesunde Snacks, kurze Zeit später stieß ihre Studienfreundin Verena (38) dazu. Zwar sind die beiden noch nicht ganz 40-something, aber da wollen wir mal ein Auge zudrücken: Denn was sie in ihrer Versuchsküche zusammengemixt haben, ist ein super Tipp für alle auf der Suche nach einem ebenso leckeren wie wertvollen Snack für zwischendurch. Und was sie auf dem Weg zum erfolgreichen Business-Duo erlebt haben, ist auch nicht von schlechten Eltern … Fünf Fragen an Katharina:
40-something: Müsliriegel gibt es viele – wie kamst du auf die Idee, selbst welche herzustellen?
Katharina: Bei einer Fortbildung in den USA vor einigen Jahren habe ich entdeckt, was für eine tolle Auswahl von verschiedenen Nüssen und Trockenfrüchten es dort in Bio-Supermärkten gibt und habe angefangen, mir meine eigenen Snacks zusammenzustellen – leckerer und vielfältiger als der klassische Studentenfutter-Mix. Meine Kollegen haben mir die ständig weggeknabbert! Da dachte ich, das wär’s: Es müsste einen Snack aus Trockenfrüchten und Nüssen geben, ohne den ganzen Industriezucker und die Cerealien, die bei herkömmlichen Riegeln dazu gepackt werden. Ein paar Monate nach meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich meinen Job gekündigt und mich selbständig gemacht.
Was war der härteste Moment in der Gründungsphase?
Am Anfang waren wir ein richtiger Familienbetrieb, aber ehrenamtlich: Meine Eltern standen drei Wochen lang gemeinsam mit mir in der Produktionsküche eines kleinen Lebensmittelinstituts, haben Zutaten abgewogen und verpackt. Oft von sieben Uhr morgens bis neun Uhr abends, alles von Hand. Irgendwann hat meine Mutter fast einen Anfall bekommen, weil die Riegel nicht richtig zusammenhielten und ich sie gebeten habe, alle Kokosflocken mit der Pinzette wieder rauszuholen, weil ich dachte, an denen liegt’s. Im Nachhinein hat uns diese Zeit aber sehr zusammengeschweißt. Und ich weiß noch, als wir zum ersten Mal maschinell produziert haben, da war Verena schon mit dabei: 10.000 Riegel in einer Stunde! Dafür haben wir vorher Wochen gebraucht, das fühlte sich an wie Industrialisierung im Schnelldurchlauf.
Gesunde Snacks mal anders: Smoothies zum Knabbern
Was macht eure Produkte anders als die anderen?
Agavendicksaft statt Industriezucker, keine Füllstoffe, außerdem die ungewöhnlichen Kombinationen von Zutaten und Gewürzen – etwa Mango, Ananas, Kokos und Curry. Und wir haben seit neuestem auch eine Produktlinie nur mit Obst oder Gemüse, ohne Nuss – die „SMU:DIs“. Schmeckt wie ein Smoothie, aber zum Knabbern, nicht zum Trinken.
Woher bekommt ihr eure Ideen?
Häufig sind das Geschmackserinnerungen, die wir mit schönen Momenten verbinden, mit unserer Kindheit, mit Reisen. Zum Beispiel ein Riegel mit Sauerkirschen, bei dem ich daran denke, wie ich früher mit meinem Bruder zusammen die Kirschen in Nachbars Garten stibitzt habe. Oder unsere neue Geschmacksrichtung „Poppy Limona“ mit Zitrone und Mohn, dazu hat mich ein Muffin inspiriert, den ich auf einer Wohnmobilreise mit meiner Familie gegessen habe.
A propos Familie: Du hast drei, Verena zwei Kinder, die jüngsten noch kein Jahr alt. Wie wuppt ihr das?
Gute Organisation, auf Zack sein, und natürlich ein gutes Netzwerk aus Großeltern, Geschwistern, Freunden und Babysittern. Klar, dass auch unsere Partner uns unter die Arme greifen, gerade, wenn wichtige Termine anstehen. Aber es hat auch viele Vorteile, als Mutter mit kleinen Kindern selbständig zu sein – dann nimmst du halt auch mal ein Baby mit ins Büro oder arbeitest zu Hause, wenn das Ältere krank ist, ohne dass du dich rechtfertigen müsstest!
Mal probieren? Die foodloose-Riegel gibt’s im gut sortierten Einzelhandel oder Drogerien für 1,49 € oder online hier. Unser aktueller Favorit: „Sahara Dragon“, mit Erdnüssen, Mandeln, Physalis, Ingwer und Drachenfrucht.