Unsere Lieblingsfotografin Isadora Tast hat uns vor einiger Zeit ein Interview über ihren besonderen Job gegeben – hier einige Tipps, wie auch Foto-Greenhorns schönere Bilder von Clique, Familie oder Kollegen schießen können
Geweih? Nein danke! Bäume und Straßenlaternen, die aus Köpfen wachsen, lenken vom schönsten Lächeln ab. Achten Sie nicht nur auf den Menschen vor der Kamera, sondern auch auf die Umgebung.
Und: Cut. Experimentieren Sie mit Ausschnitten. Ranzoomen, Gesichter anschneiden – geht alles, solange Sie es bewusst machen.
Räumkommando Was soll wirklich auf dem Bild zu sehen sein: Mensch am Tisch, Mensch mit Kaffeetasse, Mensch mit Zuckerdose und Kaffeetasse? Gegenstände in der Umgebung wegräumen, die ablenken oder nicht passen – oder bewusst etwas dazustellen, das den Gesamteindruck unterstreicht.
Husch, Husch! Menschen können stillstehen vor der Kamera, aber das Schiff auf der Elbe da hinten bremst nicht für Fotografen – nur mal als Beispiel. Achten Sie auch in bewegten Situationen darauf, im richtigen Moment abzudrücken: Lieber ein Porträt mit einem halben Schiff im Hintergrund als mit einem, von dem nur die Spitze oder das Heck abgeschnitten sind
Klein machen Gehen Sie mit Kinder und kleinen Tieren auf Augenhöhe, um ein Porträt zu machen, oder….
Perspektivenwechsel: …. probieren Sie einen extremeren Winkel aus: einfache, schöne Effekte kann man z.B. erzielen, wenn man sich auf einen Stuhl stellt und eine Gruppe Menschen oder einen Einzelnen schräg von oben aufnimmt
Mehr Licht! Nie gegen die Sonne fotografieren? Nicht unbedingt, Gegenlichtaufnahmen haben häufig einen künstlerischen Touch. Ausprobieren.
Aufgestanden! Zu Tagesrandzeiten ist das Licht besonders schmeichelhaft. Aber wer jetzt im Sommer nicht gerade morgens um fünf seine Familie zum Gruppenfoto zusammentrommeln mag, kann das auch am späten Nachmittag und frühen Abend tun.
Famose Flächen Man kann sich nicht immer aussuchen, was das Gegenüber anhat – aber hell und flächig kommt am besten. Möglichst keine kleingemusterten Stoffe, kein reines Weiß oder reines Schwarz. Es sei denn, man hat es mit der kleinen Gruftie-Nichte zu tun.
Klick, klick, klick Erinnern Sie sich noch: 36er-Farbfilme, pro Abzug eine Mark im Fotoladen? Diese Zeiten sind Gottseidank vorbei, Speicherplatz ist selbst auf der kleinsten Kamera enorm, und auf Fotopapier abziehen muss man nur die schönsten Bilder, wenn überhaupt. Das heißt: Halten Sie einfach drauf und fotografieren Sie los, auch zehn Mal das selbe Motiv. Je mehr Menschen Sie auf ein Mal vor der Kamera haben, um so größer das Risiko, dass einer die Augen zu hat oder komisch schaut. Und je mehr Bilder, desto größer die Chance, das eines wirklich gut ist.