Und, schon eure Garderobe für den kommenden Samstag geplant? Bevor ihr jetzt hektisch in eure Kalender schaut, ob ihr was vergessen habt – Vernissage, Party, Brunch, Schwiegermutters Achtzigster –, wir können euch beruhigen. Denn der 21. Januar ist der offizielle Down-Dressing-Day des Jahres: internationaler Jogginghosentag. Zurück geht der Schlummel-Feiertag auf eine Gruppe österreichischer Abiturienten, die vor acht Jahren beschlossen, an diesem Datum ihre liebsten Lümmel-Hosen im Klassenzimmer zu tragen. Erst schloss sich die ganze Schulklasse an, im kommenden Jahr ging die Fanzahl dank Social Media bereits in die Hunderttausende. Wir finden: eine hübsch-ironische Idee und ein prima Anlass, die Prolo-Uniform 40-something-like zu veredeln. Deshalb haben wir uns von der Ulmer Stylistin und Shopping-Beraterin Sonja Grau ein paar Tipps geben lassen und mit unserer eigenen Fashion-Lebenserfahrung kombiniert: So wird aus der hundsgewöhnlichen Feierabend-Hülle im Handumdrehen ein modisches It-Piece.
Tag der Jogginghose 2017: Sitz ist alles!
- So wie es beim Immobilienkauf nur ein wirklich wichtiges Kriterium gibt (1. Lage, 2. Lage, 3. Lage), gibt es auch beim Jogginghosenkauf nur eine entscheidende Frage: 1. Sitz, 2. Sitz, 3. Sitz. Will heißen: Vor allem sollte die Jogginghose den Po vorteilhaft betonen (je nach Volumen können dabei aufgenähte Taschen eher vorteilhaft sein oder eher negativ). Und: Eines der wichtigsten Teile einer Jogginghose ist der Bund. Schnürt er zu sehr ein, sehen wir aus wie die Herrinnen der (Speck)-Ringe, sitzt er zu locker, wie eine Ghetto-Rapper-Kopie. Das will keiner sehen, schon gar nicht am Tag der Jogginghose 2017 in unserem Spiegel.
- Die goldene Mitte macht’s: Jogginghosen sollten weder zu lang noch zu kurz sein. Modelle ohne Hosenbündchen oder mit Bundfalten stehen eher große Frauen. Und die Farbe? Klassiker in gedeckten Farben gehen immer – aber warum nicht mal etwas Exotisches ausprobieren wie Beerentöne? Selbst Pink hat man schon auf Laufstegen gesehen, etwa bei der vorletzten Show von Chanel. Aber, seien wir mal ehrlich: Mit babyrosa Jogginghosen erinnern die meisten von uns doch weniger an Cara Delevigne und mehr an Cindy aus Marzahn.
- Die Jogginghose ist ein Chamäleon, ähnlich wie die Jeans: alleine unscheinbar, als Ergänzung zu exaltierten Outfits unschlagbar. Vor allem konservative Oberteile gewinnen an Coolness, wenn man sie mit Trainings-Unterteil kombiniert. Wer sich traut, versucht die androgyne Variante: untenrum die gerade geschnittene Jogginghose mit Seitenstreifen im Smoking-Style, obenrum Retro-Schluppenbluse oder ein Shirt mit Volants. Auch noch weiter untenrum kann man Akzente setzen: Jogginghose, simples Shirt, aber Wow-Schuhe (nein, wir meinen jetzt nicht die praktischen Chucks!)
- Und was ist mit den Jungs? Auch unsere Männer könnten manchmal einen Tipp gebrauchen, wie man die Sofahose straßentauglich macht. Am besten mit einer Kombi aus cool und förmlich: Mit lässigem Shirt und Jackett zur Jogginghose wird aus Bierflaschen-Bernie Hollywood-Heinz. Na, jedenfalls fast.
- Für eine Jogginghose kann man nie zu alt sein. Höchstens zu unsicher. Oder zu verzagt, um sie gut zu kombinieren. Aber das sind wir doch nicht, oder?